Gemeinsam über die Kirchturmspitze blicken, heißt, auf unsere Region schauen!
Mit Blick auf unsere Dörfer und Gemeinden zeigt sich, dass es vielerorts brodelt, im Endeffekt aber die meisten Gemeinden ihr eigenes Süppchen kochen. Insbesondere im Bereich der Projektentwicklung- und zusammenarbeit blicken wir meist nicht über Kirchturmspitzen und Gemeindegrenzen hinaus, womit wir uns vieler Potenziale und Synergien verwehren.
Nur ein Blick über den eigenen Gartenzaun ermöglicht nachhaltige Regionalinitiativen.
Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit an sich ist aber nichts Neues, sondern funktioniert in unzähligen Bereichen hervorragend. Infrastruktur-, Bildungs- und Sozialorganisationen zeigen vor, wie durch die Bündelung gemeinsamer Kräfte, stabile und resiliente Einrichtungen geschaffen werden können. Der Sozialhilfeverband, der Schulgemeindeverband oder der Abwasserverband sind Paradebeispiele für eine funktionierende, gemeindeübergreifende Zusammenarbeit. Völlig vernachlässigt in Oberkärnten wird jedoch die Entwicklung von Zukunftsprojekten.
„Projekte wie Bäume in den Himmel wachsen lassen.“
In Bereichen, zu denen wir verpflichtet sind, zeigen wir, wie es gehen könnte. Warum betreiben wir nicht ähnliche Modelle für eine offensive, innovative und wirtschaftsfördernde Entwicklung von Oberkärnten, diese Frage stellen wir uns als FP Oberkärnten. Eine Projektentwicklungsgesellschaft (PEG), die sämtliche Projektideen in der Region managt, umsetzt und weiterentwickelt, die Visionäre Ideen von klugen Leuten aufgreift, fördert, die Grundlagen für profitable Geschäftsmodelle und nachhaltige Regionalinitiativen schafft, das wäre dringend erforderlich.
Weder von Landes- noch von Bundesseite können wir hier auf Unterstützung hoffen, wir werden seit Jahren mit den demographischen Herausforderungen (Bevölkerungsrückgang) und den Folgen einer zentralistischen Politik alleingelassen. Die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind für uns alle spürbar und verunsichern die Menschen in unserer Region zunehmend. Daher brauchen wir eine Institution, die die Entwicklungspotentiale unserer Region vorantreibt, regionale Projekte unterstützt und unsere Gemeinden stärkt. Es ist höchste Zeit, eine regionale Projektentwicklungsgesellschaft (R-PEG) ins Leben zu rufen, damit wir unsere Region zukunftsfit und krisenfest gestalten!
Verpasste Chancen und zukünftige Potentiale durch die R-PEG
Unsere Region braucht Leuchtturmprojekte, die über jede Kirchenspitze hinweg strahlen und zeigen, dass wir gemeinsam auf unsere Dörfer und Gemeinden schauen.
Eine Lebensweisheit besagt, dass eine verpasste Chance immer auch eine neue Chance bedeutet. Wenn dem so ist, müssten wir in Oberkärnten bereits sehr viele neue Chancen bekommen haben. Tatsache ist jedoch, dass wir viele Möglichkeiten ungenutzt lassen mussten, weil uns von Landes- wie auch Bundesebene jegliche Unterstützung verwehrt wurde. Viele Projekte im Bezirk sind in den letzten Jahren, seit der Schließung der Entwicklungsagentur Kärnten, auf der Stecke geblieben. So wurde beispielsweise der Ausbau des Goldecks nur teilweise umgesetzt, das geplante Almdorf wartet noch immer auf seine Realisierung. Die Schultz-Gruppe, die das Mölltaler Gletscher Schigebiet erweitern und modernisieren wollte, wurde vertrieben, die landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen wurde geschlossen und die historische Anlage selbst wird aktuell über eine Internetplattform verscherbelt. Der schon lange für Oberkärnten geforderte Interkommunale Gewerbepark (IGP) scheiterte am „Nichtwollen“ der Verantwortlichen von Landesseite.
Geht es so weiter, wie bisher, werden wir in Zukunft weitere Arbeitsplätze, Wirtschaftstreibende und funktionierende Infrastruktur im Raum Oberkärnten verlieren. Junge Menschen werden zunehmend in Ballungszentren abwandern, wo sie bessere Ausbildungs- und Arbeitschancen vorfinden. Eine schrumpfende Bevölkerungsanzahl, ein Rückgang der Familien und ein Aus für viele Unternehmen werden die Folge sein.
Die in Kärnten erfolgreich verankerte Entwicklungsagentur Kärnten (EAK) wurde seitens der SPÖ-ÖVP-GRÜNEN Regierung geschlossen, wodurch kein offensives Standortmarketing und auch keinerlei Projektentwicklung mehr vorangetrieben wurden. Vor allem Oberkärnten leidet seitdem unter einer immensen Projektarmut, sodass es kaum möglich ist, neue Arbeitsplätze zu schaffen, Projektideen umzusetzen, oder bestehende Unternehmen weiterzuentwickeln. Eine regionale Projektentwicklungsgesellschaft (R-PEG) wäre daher ein Motor für die heimische Wirtschaft.
Wir dürfen daher den verpassten Chancen nicht länger nachtrauern, sondern müssen neue Chancen nutzen. Eine regionale Projektentwicklungsgesellschaft (R-PEG) würde uns solche Chancen und Möglichkeiten eröffnen, und als Projektlokomotive die ganze Region zum Vorankommen antreiben.
Die R-PEG funktioniert, wenn wir gemeindeübergreifend zusammenarbeiten, da nur so große Projekte, die der ganzen Region Oberkärnten zugute kommen, umgesetzt werden können. Die Chancen der R-PEG liegen in ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit. Einerseits können kleinere Projekte ebenso initiiert werden wie umfassende Vorhaben und andererseits wäre gewährleistet, dass es auch für Projektvorhaben, die von außerhalb nach Oberkärnten getragen werden (bspw. durch Investoren), einen zentralen und kompetenten Ansprechpartner gibt.
Wenn wir also etwas für unsere Region bewegen wollen, müssen wir aktiv werden und uns organisiert zusammenschließen. In diesem Sinne „moch ma wos“, moch ma wos für unsere Region, moch ma die R-PEG!
Schauen wir über unsere Kirchturmspitze, um gemeinsam an einer sozialeren, wirtschaftlich erfolgreicheren und lebenswerteren Zukunft für Oberkärnten zu arbeiten.