Die Brauchtumsschmiede

Unser überliefertes und gelebtes Brauchtum muss wieder mehr an Bedeutung gewinnen!

Aktuell verliert das Brauchtum leider immer mehr an Wert und immer weniger Menschen kennen noch die tatsächlichen Bedeutungen und Ursprünge hinter vielen Bräuchen und Traditionen.

Christian Lanzinger
Christian Lanzinger, Tina Berger
Christian Lanzinger

Nachwuchsmangel, Kenntnismangel über den Sinn und die Absicht des jeweiligen Brauches, Fehlentwicklungen, wie Brauchtum als Show, aber auch eine mangelnde ideelle sowie gesellschaftliche Unterstützung führen zu einer fortschreitenden Zerstörung des lebendigen Brauchtums. Unser Brauchtum ist für die Gesellschaft aber identitätsprägend, fördert den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl und ist eine barrierefreie Möglichkeit, zusammen zu kommen und gemeinsam zu erleben. Daher ist es umso wichtiger unsere Bräuche und unsere Kultur zu bewahren und auch den nächsten Generationen weiterzugeben. Vor allem die Heranführung der Jugend an das Brauchtum, ihre Einbindung und Mitwirkung, stellt dabei die größte Herausforderung aber auch die größte Chance dar. Denn nur durch unsere Kinder und Kindeskinder haben wir die Möglichkeit unser überliefertes Brauchtum zu bewahren und Menschen auch emotional mit ihrer Heimat zu verwurzeln.

Projektidee:
Die vorrangige Idee des Projektes ist es, in jeder Gemeinde eine Brauchtumsschmiede einzurichten, um so einerseits eine örtliche Anlaufstelle zu schaffen und andererseits einen Ausgangspunkt für die überregionale Zusammenarbeit und den Austausch. Dafür erhält der Begriff „Brauchtumsschmiede“ von uns eine dreifache Bedeutung:

  1. Die Brauchtumsschmiede als Raum oder Gebäude, in dem alles zum örtlichen Brauchtum und was zur Ausübung des Brauchtums benötigt wird, gesammelt, aufbewahrt und zur Verfügung gestellt wird.
    Vorbild für so eine „Brauchtumskammer“ könnten etwa die Fastnachtmuseen in Nassereith und Imst sein. Hier verwalten Vereine in sehr attraktiv gestalteten Ausstellungen die traditionellen Masken und Accessoires, die sich sehr oft im Privatbesitz befinden. Bei den Fastnachtveranstaltungen werden diese „Exponate“ an die Teilnehmer ausgegeben, um später wieder eingesammelt und sachgerecht verwahrt zu werden. Neue Masken und verbrauchte Gebrauchsgegenstände werden repariert oder erneuert. In der restlichen Zeit des Jahres können diese Gegenstände als Exponate in der Ausstellung besichtigt werden.
  2. Die Brauchtumsschmiede als Initiative, die sich aktiv um das überlieferte Brauchtum kümmert und sich für ein lebendiges Brauchtum einsetzt.
  3. Die Brauchtumsschmiede als Programm für Oberkärnten, zur Aufrechterhaltung und Förderung einer lebendigen Kultur zwischen den Talgemeinschaften und übergreifend für alle Generationen.

Moch mit! – Sei dabei!

Wenn dieses Projekt deine innere Flamme entfacht hat, bist du herzlich eingeladen bei unserer Brauchtumsschmiede mitzuarbeiten!

Wir möchten uns überregional vernetzen, um neue Wege und Möglichkeiten zu eröffnen, damit wir dem Brauchtum wieder Schwung und Anerkennung verleihen.

Christian Lanzinger

Es sollen engagierte Mitmocha gewonnen werden, die tatkräftig am Projekt mitwirken:

– Personen, die Interesse an Brauchtum und Kultur haben und geschichtliches Wissen mitbringen
– Personen, die Möglichkeiten zur Organisation von kulturellen und brauchtumsfördernden Veranstaltungen haben
– Personen, die über Brauchtumsgegenstände verfügen, die heute vielleicht schon fast vergessen sind

Wir freuen uns auf dich!

Der Startimpuls zum Projekt:

Dieser fand als Veranstaltung unserer Sommerakademie statt. Es wurde dabei die Sonderausstellung „G’sund und Lei lei“ in Villach besucht und gemeinsam zum Thema „Projekt Brauchtumsschmiede“ diskutiert.

>> Zu den Infos

Projektideen zur Brauchtumsschmiede

Wolfgang Daborer, Sieghard Preis

Kultur zum Hinradeln

Im Anschluss an den Besuch der Sonderausstellung „G’sund und Lei lei“ als Auftakt zur Brauchtumsschmiede, kam im Zuge der Nachbesprechung die Idee für „Kultur zum Hinradeln“ auf.

Die Bilder links und rechts zeigen den Entwurf einer sogenannten „Kultur-Stele“. Diese könnten als Wegweiser zu den Museen in der Umgebung dienen, die mit dem Rad erreichbar sind.

Wolfgang Daborer, Sieghard Preis

Die Idee wäre es, solche Stele auf beliebten und belebten Plätzen aufzustellen, um diese noch lebendiger und interessanter zu gestalten und den Menschen einen einfachen und unkomplizierten Zugang zu den kulturellen Angeboten in der Region zu vermitteln. Denkbar wäre es auch, diese Stele als Ensemble und dreidimensionale Erlebnislandkarte zu gestalten, die jeweils an markanten Plätzen für Radfahrer oder Wanderer angebracht werden.

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