Die Dorfspeis

"Die Natur Oberkärntens bietet die beste Küche"

Die Liebe zur Natur, den Tieren und zu sich selbst – regionale Produkte sind die Lebensmittel unseres Nachbarn, unserer Freunde, Bekannten oder des Bauern aus der nächsten Ortschaft. Indem wir die lokale Erzeugung von Produkten stärken, schaffen wir nicht nur eine gesunde Basis für unser Leben, sondern auch eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder, in der es wieder ein starkes Bewusstsein für Regionalität und den Wert gesunder LEBENsmittel gibt.

Die Speis
Wer kann sich noch erinnern? Viele Einmachgläser sorgfältig auf Regalen sortiert, der Speck baumelnd von der Decke und viel Gemüse, das auf seine weitere Verarbeitung wartete. Dieses Bild kennen viele von uns noch von der Speis, einer Vorratskammer, die in den meisten Haushalten reichlich gefüllt war. In der Speis befanden sich selbstverarbeitete Produkte, die meist aus dem eigenen Garten oder von jenem des Nachbarn gezogen wurden.

Auch unsere Gemeinden und Dörfer können von einer Dorfspeis profitieren und mit ihr als zentrale Verkaufsstelle für unterschiedliche Selbstvermarkter einen Beitrag zum Vertrieb regionaler Produkte schaffen. Denn die Dorfspeis soll eine Einkaufsmöglichkeit werden, in der ausschließlich Lebensmittel von heimischen Landwirten und Produzenten erhältlich sind. Ein Hofladen 2.0.

 

Ursprungsgedanke & Konzept
Die Stärkung und der Ausbau der Selbstvermarktung sind seit vielen Jahren ein heißdiskutiertes Thema. Landwirtschaftlich geführte Betriebe setzen vermehrt auf die Investition in Hofläden oder Direktvermarktung. Die Idee hinter der „Dorfspeis“ ist es, regionale Wertschöpfung und heimische Produkte über die Gemeinden zu fördern und zu unterstützen. Dazu braucht es ein einheitliches Betriebskonzept, um die Dorfspeis zu einer Marke für ganz Oberkärnten zu entwickeln. Ein ansprechendes optisches Erscheinungsbild, attraktive Standorte und auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten (bspw. Privatbeteiligtenkonzepte) werden notwendig sein, um die Dorfspeis zu einem regionalen Erfolgsmodell zu entwickeln. Die Schwerpunktsetzung bei der Produktbestellung muss jedenfalls auf regionale Lebensmittel gerichtet sein und auch das für unsere Dorfküchen typische Wildbret berücksichtigen. Auch hier möchten wir über die Gemeindegrenzen hinaus denken und eine digitale Vernetzung der jeweiligen Dorfspeisen ermöglichen, indem wir sie um ein Onlinebestellsystem ergänzen.

Direktvermarktung als Zukunftschance?

Die Ergebnisse der Studie zum Thema Direktvermarktung der Landwirtschaftskammer Österreich könnt ihr hier abrufen!

Soziale Landwirtschaft als Zukunftschance

Ein erfolgsversprechendes Projekt: Auf Rädern zum gemeinsamen Essen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Dorfläden:

Aktuell sind die Existenz und Neuerrichtung von Dorfläden durch gesetzliche Missstände und Rechtsunsicherheit bedroht, wie eine Petition (37/PET) der Vorstandsmitglieder des „Vereins Dorfleben“ in Neidling vom 14. September 2020 zeigt. Der örtliche Dorfladen in Neidling stand aufgrund rechtlicher Probleme und Missstände bereits mehrmals kurz vor der Schließung.

Konkret geht es dabei um bestehende Gesetze, wie die Gewerbeordnung und das Öffnungszeitengesetz bzw. auf Grundlage des Öffnungszeitengesetzes erlassene Verordnungen durch die Landeshauptmänner, die nicht mehr zeitgemäß sind und bis dato wenig Rücksicht auf nachteilige Entwicklungen im ländlichen Raum und auf die Pandemie nehmen.

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Zum Weiterbetrieb des Dorfladens in Neidling, mussten beispielsweise die Öffnungszeiten rigoros verkürzt und an die NÖ Öffnungszeitenverordnung angepasst werden. Dies stellt vor allem für Beschäftigte in zeitlich herausfordernden Schlüsselberufen ein Problem dar und verringert auch die Möglichkeit zur „Kontaktvermeidung“ in Corona-Zeiten. Zudem verlangt die geltende Rechtslage, dass ein Lebensmittelhandel nach Gewerbeordnung angemeldet werden muss.

Wie der „Verein Dorfleben“ fordert, braucht es umgehend gesetzliche Änderungen, um neue innovative Konzepte der Nahversorgung in den Gemeinden im ländlichen Raum zu ermöglichen. Es muss für einen gemeinnützigen Verein möglich werden, solche Selbstbedienungsstellen ohne großen bürokratischen Aufwand zu betreiben, wo nicht nur regionale bäuerliche Direktvermarkter, sondern auch 25 Prozent regionale Gewerbetreibende der Lebensmittelgrundversorgung rechtlichen Raum finden und ihre Waren anbieten können.

Antrag im Nationalrat:
Aus diesem Grund haben wir am 26.10.2020 einen Antrag im Nationalrat zur Änderung der Gewerbeordnung für den Betrieb von Dorfläden eingebracht. Der Antrag wurde dem Wirtschaftsausschuss zugewiesen, dort aber leider vertagt.

Die Presseaussendung dazu findet ihr hier
<< zum Artikel


Anfrage im Nationalrat:

Für viele Betreiber sind die aktuellen gesetzlichen Regelungen mehr als undurchsichtig, gespickt mit überbordenden Auflagen und entsprechen nicht mehr den derzeitigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen. Daher haben wir eine dementsprechende Anfrage im Nationalrat eingebracht, um einige offene Fragen zu klären.
Hier findet ihr die Anfrage zum „Gewerberecht für Dorfläden“ >>


Hier findet ihr sämtliche Dokumente zum Nachlesen:
<< Entschließungsantrag >>
<< Petition des „Vereins Dorfleben“ >>
<< Stellungnahme des ÖGB >>
<< Stellungnahme des Bundesministeriums >>
<< Stellungnahme FoodCoops >>

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Weitere Presseaussendungen zum Thema:

Kleine Zeitung: Leader-Projekt: Eine „Dorfspeis“ für mehrere Gemeinden
weiterlesen >>

Ideen zur Weiterentwicklung des Projektes:


Weiterführende Ideen und Visionen zum Projekt und Umsetzungsmöglichkeiten findet ihr hier (nur für Mocha freigegeben).

OKN

Ein ausführliches Interview zur „Dorfspeis“ erschien im September in den Oberkärntner Nachrichten.

Hier könnt ihr das Interview downloaden: <<DOWNLOAD>>

Projektfortschritt

Fortschritt 25 %

Bedarfserhebung

Prüfung der Machbarkeit

Planung & Finanzierung

Umsetzung

4 Antworten

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